Trotz besserer Mobilitätsangebote werden auf mittlere Sicht manche Stadtbewohner*innen weiterhin auf ein eigenes Auto angewiesen sein. Diese verbleibende Nachfrage nach Parkplätzen darf jedoch nicht wie bisher zulasten von Menschen und Natur in den Städten gehen. Die Flächenverteilung bzw. -nutzung ist eine Gerechtigkeitsfrage: KfZ-Parkplätze nehmen aktuell einen erheblichen Anteil des ohnehin knappen öffentlichen Raumes in Anspruch und verursachen dadurch Kosten, welche vor allem die Allgemeinheit trägt. Nicht zuletzt stehen diese Autolagerflächen anderen Nutzungsmöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung. Das müssen wir ändern und Flächen intelligenter nutzen.
Quartiersgaragen sind eine Möglichkeit, öffentliche Flächen gerechter aufzuteilen und trotzdem denjenigen Menschen Parkmöglichkeiten zu bieten, die wirklich darauf angewiesen sind. Eine Quartiersgarage ist eine zentrale Tief- oder Hochgarage für eine Wohngegend oder ein Stadtviertel, in dem Menschen mit besonderer Berechtigung ihre Autos bei verringertem Flächenverbrauch gegenüber dem Straßenparken lagern können. Quartiersgaragen können auch die Einrichtung von verkehrsberuhigten oder autoarmen Vierteln oder Städten unterstützen. Der so befreite Platz im öffentlichen Raum bietet neue Möglichkeiten für Stadtbegrünung, Begegnungsorte, Spielplätze, Community-Gärten und Außengastronomie. Die Stadt Bamberg muss hier aktiv werden und die Idee der Quartiersgaragen vorantreiben.
Es ist immer wiederr ärgerlich, wenn eigentlich breite Gehwege durch legal parkende Autos maximal verengt werden. Es kann nicht dass dass zu einem Spottpreis im öffentlichen Raum Privateigentum gelagert (=geparkt) wird. Städte sind für Menschen da, nicht für Autos.
Sehr sinnvolle Maßnahme und insbesondere dann realistisch, wenn parallel gleichzeitig alternative Mobilitätsformen und Services dafür sorgen, dass der Gesamtbedarf an Mobilität mit dem EIGENEN Auto reduziert ist. Vermutlich decken dann die vorhandenen Parkhäuser bereits den größten Teil des Bedarfs ab!
Statt der bloßen Einschränkung bzw. Streichung von Parkflächen würde ich mir ein konzeptionelles Vorgehen erwarten, das erklärt, wie zeitgemäßes Wohnen im ständig wachsenden und sich verdichtenden Bamberg möglich bleiben soll. Von Konzepten zu e-Mobilität, Car-Sharing, nächtlicher Nutzung freier Parkflächen, die gerade öffentliche Gebäude im Innenstadtbereich bieten etc. ist wenig zu hören. Die große Einwohnerzahl in der historischen Altstadt stellt eine besondere Herausforderung dar, die nicht mit Maßnahmen "von der Stange" gelöst werden kann.
Etliche Tiefgaragen in Innenstadtnähe könnten mit einfachen Mitteln zu Quartiersgaragen zumindest teilwese umfunktioniert werden.
Das Parken der Kfz in den Straßen ist in jedem Fall notwendig und sinnvoll. Kompromisse sind eine Herausforderung, aber durchaus möglich. Das Auto wir uns auf in der Dimension nicht annähernd absehbare Zeit erhalten bleiben. Einkäufe und überhaupt auch die Mobilität älterer und in ihrer Mobiliät eingeschränkter Personen erfordern das Parken in der jetzigen Form auch weiterhin, abgesehen davon, dass die Quartiersgaragen auch erst geschaffen und insbesondere finanziert werden müssen.
Das Lagern von Autos am Straßenrand soll ja auch nicht komplett abgeschafft werden. Es soll aber denjenigen Nutzungen vorbehalten bleiben, die wirklich kurze Wege brauchen: Für Menschen mit Behinderung sowie für Liefer- und Ladezonen. Allen anderen ist zuzumuten, 5 Minuten Wegstrecke zu Fuß oder mit dem Rad zur nächsten Quartiersgarage auf sich zu nehmen. Und ja, Quartiersgaragen müssen gebaut und finanziert werden. Autolagerflächen am Straßenrand aber auch. Allerdings werden hier aktuell die tatsächlichen Kosten nur zu einem kleinen Teil durch die Nutzer*innen direkt getragen (Parkgebühren, Parkausweis für 30 € im Jahr), sondern von der Allgemeinheit. Vor allem entstehen Kosten durch die enorme wertvolle innerstädtische Fläche, die von lagernden Autos belegt wird und nicht anderen Nutzungen zur Verfügung steht.