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Beitrag von Petra Wolters

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Die Notwendigkeit eines ROB und einer damit einhergehenden Umgestaltung des Busliniennetzes ist unbestritten. Allerdings muss mit der Einrichtung eines ROB am Standort Ludwigstraße/Zollnerunterführung/Klosterstraße auch eine grundsätzliche Umgestaltung der momentanen Verkehrsführung an dieser Stelle einhergehen.
Die Kreuzung Ludwigstraße/Zollnerunterführung/Klosterstraße ist schon jetzt eine der sehr stark befahrenen Verkehrszonen in der Bamberger Innenstadt. Dies gilt für alle Verkehrsteilnehmer: MIV, LKWs, ÖPNV und Radfahrer.
Die Anwohner sind dadurch extremen Lärm und Luftschadstoffbelastungen ausgesetzt, die die geltenden Werte der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung erheblich übersteigen. Gar als lauteste Kreuzung Bambergs hat der FT (Fränkische Tag) den Knotenpunkt jüngst „gekürt“, nach Messungen eines Ingenieurs des Umweltamtes („Wo Bamberg am Lautesten ist – wir messen nach“; https://www.fraenkischertag.de/lokales/bamberg/verkehr/wo-bamberg-am-lautesten-ist-wir-messen-nach-art-39100 (14.05.2021). Den Spitzenwert von 84 Dezibel verursachte nicht, wie vielleicht anzunehmen, ein Güterzug, sondern ein Stadtbus. An der Stadtbusflotte und natürlich auch an den Regional- und Überlandbussen muss dringend nachgebessert werden (ich weiß, zumindest in der Stadt wird nach und nach auf Elektromobilität umgestellt)! Insbesondere beim Anfahren an den Ampeln verursachen die Busse (und natürlich auch LKW) erheblichen Lärm und, in den meist aus der letzten Jahrhundertwende stammenden Häusern mit Holzbalkendecken, ebenfalls nicht zu vernachlässigende Erschütterungen. Ein erster Ansatz diese Belastungen zu reduzieren, könnte die Verringerung der Regelgeschwindigkeit auf Tempo 30 sein, aber sicher nicht die umfassende Lösung (siehe den Vorschlag hierzu https://bamberg-gestalten.de/proposals/19-verkehrssicherheit-starken-regelgeschwindigkeit-tempo-30-einfuhren ). Gerade auch den in jüngerer Zeit gehäuft an Wochenenden zirkulierenden Autoposern mit unerträglich lautem Klappenauspuff, könnte dadurch (und entsprechenden Kontrollen) aber schon einmal die Lust am Hin- und Herfahren vergehen.
Im Verkehrsentwicklungsplan 2030 der Stadt Bamberg fällt der Teilbereich Ludwigstraße zwischen Memmelsdorferstraße und Pfisterbrücke bei der Bewertung der Straßenraumverträglichkeitsuntersuchung in die Kategorie „nicht verträglich“ (vgl. http://www.bamberg.de/download/VEP_Bamberg_Analysebericht_April_2017.pdf, S. 46 ff). Dennoch wird diese Strecke im Lärmaktionsplan der Stadt Bamberg nicht aufgeführt und der Bereich wurde seit Erstellung des Plans m. W. auch nicht ergänzt.
Was die Verkehrssicherheit angeht, lässt die Kreuzung auch einiges zu wünschen übrig: sie tritt deutlich als Unfallschwerpunkt hervor (http://www.bamberg.de/download/VEP_Bamberg_Analysebericht_Anhang_April_2017.pdf, Karte 19). Bei der Strecke Klosterstraße – Zollnerstraße handelt es sich um eine der meistbefahrenen Radstrecken in Bamberg (siehe: http://www.bamberg.de/download/VEP_Bamberg_Analysebericht_April_2017.pdf, S. 69ff). Bei der Neuplanung des ROB, mit einer direkten Ausfahrt in die Zollnerstraße, sollte ein großes Augenmerk auf die Verträglichkeit mit dem Fuß-/Radverkehr in diesem Zusammenhang gelegt werden. Auch, was die neu geplanten Breiten von Fuß- und Fahrradwegen angeht. 
Schlussendlich wird über die Klosterstraße das Welterbe Gärtnerstadt vom Osten der Stadt und vom Bahnhof/ROB kommend erschlossen. Hier muss die Trennwirkung des stark Kfz-geprägten Straßenraums (wie auch im Bereich des Bahnhofvorplatzes) aufgehoben werden, um dem Weltkulturerbe gerecht zu werden.
Alle diese Dinge müssen bei der Planung des ROB berücksichtigt werden -  den ROB zu installieren, ohne die momentane Verkehrssituation im gesamten Bahnhofsbereich grundlegend zu ändern, ist nicht sinnvoll und wird m. E. auch nicht funktionieren.

Kommentare (1)

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